Hört man immer wieder: der Mensch im Kampf gegen die Natur, Die Natur schlägt zurück oder ähnliche Ausdrücke und Titel. Ist euch denn nicht klar, dass jeder von euch, ich und alle anderen Menschen, Teil der Natur sind. Vom Standpunkt der Natur wahrscheinlich sogar ein ziemlich unbedeuteder Teil.
Wir sind ja so fortschrittlich ! Wir führen Territorialkämpfe, sowohl im Kleinen wie im Großen, wir sind machthungrig, triebgesteuert, verletzlich, ängstlich, vergesslich. Wir sind wie die Gehirnzelle in unserem Gehirn. Ziemlich dumm und klein. Und niemals werden wir in der Lage sein, zu begreifen, was das Wesen des Gehirns ist. Wir sind irgendwo im Fraktal des Lebens (Selbstähnlichkeit des Verhältnisses von Gehirnzelle zu Gehirn). Und trotzdem kämpfen wir weiter und weiter, um den sogenannten Urknall und die Expansion des Universums zu verstehen. Nichts, aber auch gar nichts unterscheidet uns vom Neanderthaler, vom Affen oder vom Bakterium. Vom Standpunkt der Natur aus gesehen. Wir sind im höchsten Maße manipulierbar und programmierbar, auch wenn wir das überhaupt nicht wahrhaben wollen. Klein wie Pups und so eine große Schnauze !
Wir sind so toll und zivilisiert, wir wissen alles. Wissen wir, was der Tod ist ? Ein großer Teil der Erdbevölkerung glaubt an den Himmel und die Hölle, ein anderer Teil glaubt, dass soundsoviele Jungfrauen Belohnung für irgendwelche irdischen Taten sein werden (zumindest bei den Männern), wieder andere glauben an die Wiedergeburt. Und dann gibt es noch solche, die glauben (!), dass sie nach dem Tode einfach weg, ausgelöscht sind. Laßt uns doch einen Ausschuß bilden, der diese Frage mal endgültig klärt. Oder die Frage, was eigentlich Glück ist. Glück ist doch nichts anderes als ein Höchstmaß an Endorphinausschüttung bei möglichst geringem Energieaufwand. Und das dauerhaft. Das könnte die einprogrammierte Regel des Teilchen Mensch in der selbstorganisierten Menge Menschheit sein. Die Regel „Dauerhaft“ ist die Ursache für unser Grundgesetz.
Als 10-jähriger Junge lag ich abends in meinem Bett und habe über den Tod nachgedacht. Wie kann ich den „Tod“ denken, wenn ich einfach weg bin ? Ich bin zum Schluß gekommen, dass meine Essenz bleibt, in welcher Form auch immer. Im Laufe meines Lebens habe ich diesen Gedanken häufig variiert. Immer beißt sich jedoch die Katze irgendwie in den Schwanz, wenn ich über die völlige Auslöschung nachdenke. Es gibt dieses „Ich“ und ich kanns nicht wirklich fassen. Alles dreht sich um mich, ich bin der betrachtende Mittelpunkt. Ich schaffe es nicht, mich zu begreifen. Gute Psychologen können anderen Menschen helfen, sich selbst aber haben sie niemals im Griff.
Und diese kleinen Punkte namens Menschen stellen sich so überheblich außerhalb der Natur, um über die Natur zu sprechen ? Völlig vermessen, Leute ! Aber sowas macht man nunmal, wenn man nur die halbe Wahrheit kennt. Der Rest ist Glaube. Deswegen bin ich Christ. Wäre ich im Iran geboren worden, wäre ich wahrscheinlich Moslem. Ich kleiner natürlicher Wicht !