I have a Dream

Ich stelle mir die Menschen vor, die andere Menschen (und auch Tiere) bewußt quälen, foltern, mißbrauchen und mißachten. Welche geistige Priorität ist es, die solche Menschen dazu veranlaßt, den Schmerz anderer nicht zu fühlen ? Es ist das Anderssein und die Distanz. Die Südstaatler haben die andersfarbigen Menschen nicht als ihresgleichen angesehen. Sie haben es extrem verdrängt, dass auch die Sklaven rotes Blut haben und denselben Schmerz und dieselbe Lust empfinden wie sie selbst.

Es ist doch anstrengend, die eigene Empathie zu unterdrücken.

Aber scheinbar lohnt sich diese Anstrengung für viele Individuen. Denn keiner will Schmerz fühlen, weder den eigenen noch den des anderen.

Ja, ist denen denn nicht klar, dass das Leid der „Anderen“ nur durch die eigenen Handlungen und Sichtweisen zustandegekommen ist ? Nimm den Schmerz der „Anderen“ und auch du wirst schmerzfrei. Einfach deswegen, weil es keinen Grund mehr gibt, die eigene Emphatie zu unterdrücken. Einfach annehmen, was der „andere“ ist und will und du wirst sehen, wie einfach und sorgenfrei das Leben sein kann !

Vielleicht sickert diese Erkenntnis irgendwann einmal in jeden Menschen. Warum und wofür können wir denken ?

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Martin Luther King gezeichnet von Delvi

Häßlich, Schön und Neu

achtungraketen

Wir leben in einer Zeit, da alles, und ich meine ALLES, im Fernsehen oder im Internet sichtbar wird. Sämtliche visuellen Träume und sämtliche akustischen Ideen sind inzwischen realisiert. Was immer noch kommt, sind Varianten dessen, was wir schon erfahren haben. Wie kann man hier noch überrascht werden ? Ich meine „überrascht“ in dem Sinne, dass ich etwas sehe oder höre oder fühle, das ich noch nie erfahren habe. Es gibt so viele arme Menschen in diesem Land (bzw. auf diese Erde), und alle sind dem medialen Stream ausgeliefert, der suggeriert: du kannst das alles haben, weil du alles siehst. Wie kann ein armer Mensch sich zurecht finden in dieser bunten überfüllten Welt ? Kann ich mich zurückziehen in meine mir zustehende Welt und die Schönheit eines Löwenzahns oder die Häßlichkeit eines Verkehrsschildes erleben ? Kriege ich das wirklich noch mit ? Wie ist es, im Schlaraffenland umherzulaufen und zu kurze Arme zu haben, um an all die Köstlichkeiten, die an mir vorbeifliegen, zu gelangen ? Und vor lauter Köstlichkeiten, die ich sehe, zu vergessen, dass es etwas anderes gibt, für das es sich lohnt zu leben ?

Schön wäre es, nochmal in der Zeit zu leben, in der das Rad erfunden und das Feuer gefunden wurde. Das waren wirklich Neuigkeiten. Das wäre doch witzig: da erfindet einer dieses runde Ding namens Rad und veröffentlicht das im Internet. Also einigermaßen vergleichbar wäre die Veröffentlichung der „kalten Kernfusion„. Mit einem gravierenden Unterschied: derjenige, der das veröffentlichen wird, hat vorher immense Sponsorengelder verschlungen. Was ich meine, ist, dass es heutzutage nicht mehr ganz so einfach ist, etwas neues zu machen (wenn nicht gar unmöglich). Warum ?? Na, weil alles durchs Fernsehen und Internet bekannt ist und eventuell die finanziellen Mittel fehlen. Denn wo gibts noch Neues? Vielleicht in der Kosmologie und Elementarteilchenphysik, in der Genforschung, Nanotechnologie und, ja, in der Psychologie. Aber wie willst du innerhalb dieser Gebiete in deiner Garage DIE Innovation schaffen ? Die Zeiten, in denen man glaubte, durch Vermengen von Ziegenmilch und Zink-Krümel die Teleportation zu finden, sind vorüber. Alles andere braucht mucho mucho dinero.

Die „Mona Lisa“ ist so um 1500 von Leonardo da Vinci gemalt worden. In dieser Zeit war sie der Inbegriff der Schönheit. Aber mal ehrlich: wer findet heutzutage dieses Mädel mit der zu langen Nase noch hübsch ? Heutzutage haben wir den Vergleich. Um 1500 kannte der gemeine Mensch, der in derjenigen gehobenen Position war, dieses Bild zu erblicken, vielleicht 200 Vergleichsgesichter. Heutzutage sind es, naja, um die 10000. Grobe Schätzung ! Also, wo bleibt der Zauber der Überraschung, wenn alles in der Welt schon beurteilt wurde ? Kennt ihr übrigens das „Kleine-Welt-Phänomen“ ? Kommt demnächst auch noch an dieser Stelle.

Also, ich glaube, die Sättigung ist erreicht ! Es ist wichtig, nicht immer nach oben (vorwärts, immer toller, schöner usw.) zu sehen, sondern manchmal das Kleine zu erkennen und wieder schätzen zu lernen. Vielleicht ist ein Verkehrsschild gar nicht so häßlich 😉

Wer oder was ist „Natur“

Hört man immer wieder: der Mensch im Kampf gegen die Natur, Die Natur schlägt zurück oder ähnliche Ausdrücke und Titel. Ist euch denn nicht klar, dass jeder von euch, ich und alle anderen Menschen, Teil der Natur sind. Vom Standpunkt der Natur wahrscheinlich sogar ein ziemlich unbedeuteder Teil.

Wir sind ja so fortschrittlich ! Wir führen Territorialkämpfe, sowohl im Kleinen wie im Großen, wir sind machthungrig, triebgesteuert, verletzlich, ängstlich, vergesslich. Wir sind wie die Gehirnzelle in unserem Gehirn. Ziemlich dumm und klein. Und niemals werden wir in der Lage sein, zu begreifen, was das Wesen des Gehirns ist. Wir sind irgendwo im Fraktal des Lebens (Selbstähnlichkeit des Verhältnisses von Gehirnzelle zu Gehirn). Und trotzdem kämpfen wir weiter und weiter, um den sogenannten Urknall und die Expansion des Universums zu verstehen. Nichts, aber auch gar nichts unterscheidet uns vom Neanderthaler, vom Affen oder vom Bakterium. Vom Standpunkt der Natur aus gesehen. Wir sind im höchsten Maße manipulierbar und programmierbar, auch wenn wir das überhaupt nicht wahrhaben wollen. Klein wie Pups und so eine große Schnauze !

Wir sind so toll und zivilisiert, wir wissen alles. Wissen wir, was der Tod ist ? Ein großer Teil der Erdbevölkerung glaubt an den Himmel und die Hölle, ein anderer Teil glaubt, dass soundsoviele Jungfrauen Belohnung für irgendwelche irdischen Taten sein werden (zumindest bei den Männern), wieder andere glauben an die Wiedergeburt. Und dann gibt es noch solche, die glauben (!), dass sie nach dem Tode einfach weg, ausgelöscht sind. Laßt uns doch einen Ausschuß bilden, der diese Frage mal endgültig klärt. Oder die Frage, was eigentlich Glück ist. Glück ist doch nichts anderes als ein Höchstmaß an Endorphinausschüttung bei möglichst geringem Energieaufwand. Und das dauerhaft. Das könnte die einprogrammierte Regel des Teilchen Mensch in der selbstorganisierten Menge Menschheit sein. Die Regel „Dauerhaft“ ist die Ursache für unser Grundgesetz.

Als 10-jähriger Junge lag ich abends in meinem Bett und habe über den Tod nachgedacht. Wie kann ich den „Tod“ denken, wenn ich einfach weg bin ? Ich bin zum Schluß gekommen, dass meine Essenz bleibt, in welcher Form auch immer. Im Laufe meines Lebens habe ich diesen Gedanken häufig variiert. Immer beißt sich jedoch die Katze irgendwie in den Schwanz, wenn ich über die völlige Auslöschung nachdenke. Es gibt dieses „Ich“ und ich kanns nicht wirklich fassen. Alles dreht sich um mich, ich bin der betrachtende Mittelpunkt. Ich schaffe es nicht, mich zu begreifen. Gute Psychologen können anderen Menschen helfen, sich selbst aber haben sie niemals im Griff.

Und diese kleinen Punkte namens Menschen stellen sich so überheblich außerhalb der Natur, um über die Natur zu sprechen ? Völlig vermessen, Leute ! Aber sowas macht man nunmal, wenn man nur die halbe Wahrheit kennt. Der Rest ist Glaube. Deswegen bin ich Christ. Wäre ich im Iran geboren worden, wäre ich wahrscheinlich Moslem. Ich kleiner natürlicher Wicht !

Relativität der Rotation Teil 2

Was ist eigentlich dunkle Materie ? Das hängt witzigerweise mit Rotation zusammen. Man hat entdeckt, dass Sterne und andere Materie am Rand von Galaxien sich schneller auf ihrer Kreisbahn um das Zentrum ihrer Galaxie bewegen, als sie eigentlich dürften. Also postuliert man eine zusätzliche Gravitationskraft, die der berechneten höheren Zentrifugalkraft entgegenwirkt. Hervorgerufen durch die „Dunkle Materie“, nicht sichtbar, aber gedanklich vorhanden.
Was aber, wenn die Zentrifugalkraft gar nicht höher ist, also tatsächlich kleiner ist als berechnet, so dass die Sterne flotter fliegen können (müssen) ? Relativistische Effekte können wir aufgrund der im Vergleich zu c geringen Geschwindigkeit ausschließen. Im ersten Teil dieses Postings habe ich Voids erwähnt und habe angenommen, dass eine Rotationsbewegung inmitten eines Voids innerhalb unseres geschlossenen Kastens messbar ist. Vielleicht aber nicht !! Oder nur seeeehr vage. Denn was unterscheidet in diesem fast leeren Raum eine Rotation vom Stillstand ? Fast nichts. Also könnte auch die Zentrifugalkraft gegen Null gehen. Die Umgebung einer Galaxie ist ziemlich leer. Bis zur nächsten Materieansammlung dauert es ein wenig. Also ist der Relativitätsanteil (so nenne ich das mal) sehr gering im Gegensatz zu meinen Pirouetten im Zimmer. Relativitätsanteil Zimmer = 0.9999.. , Relativitätsanteil unendlich leerer Raum = 0. Also ist die Rotation eine Sache, die abhängig ist von der Entfernung der Bezugsmassen, und also ist die Rotation relativ. Aber echt ! Das wiederlegt meine Folgerung aus Posting 1 zu diesem Thema: d.h. das Universum ist größer als gedacht, und das beruhigt mich.

Relativität der Rotation

Nun denn, wir wissen alle, dass eine gleichförmige Bewegung (bei im Vergl. zu c kleinen Geschwindigkeiten) relativ ist in dem Sinne, dass ein Bezugssystem zur Messung der Geschwindigkeit definiert werden muß. Es gilt: befindest du dich in einem geschlossenen Kasten ohne die Möglichkeit nach „draussen“ zu messen, kannst du deine gleichfömige Bewegung nicht nachweisen. Wie aber verhält es sich mit Rotationsbewegung ? Mein damaliger Physiklehrer sagte, es sei prinzipiell egal, ob wir unsere Erde im Zentrum unseres Sonnensystems wähnen oder eben die Sonne. Lediglich die Formeln zur Beschreibung der Bewegung der Planeten seien im zweiten Fall erheblich simpler. Bewegungsvorhersagen sind jedoch in beiden Fällen möglich. Also weiter: stellen wir uns vor, wir befinden uns im unendlich leeren Raum, näherungsweise vielleicht „mitten“ in einem Void. Wie kann dort Rotation existieren ? Gibts dort Zentrifugalkräfte, anhand derer wir (innerhalb unseres oben erwähnten geschlossenen Kastens) feststellen können, dass wir rotieren ? Wenn ja, muss doch der Raum als solches ein absolutes Bezugssystem zur Rotationsbewegung sein. Ich verstehe ja, dass, wenn ich in meinem Zimmer Pirouetten drehe, das Mengenverhältnis von drehender Masse zu vermeintlich ruhender Masse eine Ursache für meine Zentrifugalkräfte sein kann. Es ist ja nicht so, dass das Zimmer sich um mich dreht, sonst könnte ich ohne große Mühe allein durch meine Pirouetten tapezieren (Zentrifugalkraft drückt die Tapete an die Wand). Ich gehe mal davon aus, dass es keinen abstrakt leeren Raum gibt, aber es gibt Voids. Bin ich mitten drin, so ist die nächste Masse ca. 50 Mio. Lichtjahre entfernt. Und ich gehe mal davon aus, dass meine Rotation innerhalb meines Kastens nachweisbar ist. Dann ist es doch egal, ob die Bezugsmasse 50 Mio. LJ entfernt ist oder bei meinen Zimmerwänden beginnt. Gewissermaßen fühlen wir mit unseren Bewegungen, z.B. beim Tanzen, das gesamte Universum. Folgerung für mich: Raum ohne Masse existiert nicht, und das Universum ist viel kleiner als wir denken 😉